Wissenschaft ist ein Kind des magischen Denkens. So wäre die Gravitation nicht entdeckt worden, wenn Newton nicht die Existenz unsichtbarer Kräfte vorausgesetzt hätte.
Magie erfordert ein zumindest grundlegendes Verständnis der wissenschaftlichen Methodik.

Diese Methodik findet man in fast allen metaphysischen Schulen sei es Yoga, Zen, Daoismus, Kabbala und ähnlichen, wird meist nur nicht in der Form beschrieben.
Auch viele der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse haben ihre Ursprünge in eher „mystischen Erfahrungen“. So hat Einstein die Relativitätstheorie dadurch gefunden, indem er sich vorstellte wie es ist ein Photon zu sein.
August Kekulé hat den Benzolring entdeckt nachdem er im Traum das Bild einer Schlange hatte, die sich in den Schwanz gebissen hat und dabei die Form eines Sechsecks angenommen hat.
So gesehen muss man sich nicht wundern, dass die kosmologischen Bilder, wie sie in den Veden überliefert werden, eine so große Ähnlichkeit mit modernen Atommodellen inklusive subatomarer Teilchen haben. Magie oder Metaphysik ist genau wie die Wissenschaft die Suche nach dem „Was die Welt im innersten zusammenhält“, um mal den ollen Merlin (Johann Wolfgang von Goethe) zu zitieren.

Wissenschaftliche Methodik in der Magie

  • Du machst bei einer spirituellen Übung eine bestimmte Erfahrung
  • Du hältst diese Erfahrung in deinen magischen Tagebuch fest
  • Du wiederholst die Übung
  • Ist die Erfahrung vergleichbar
  • Du tauschst dich im Coven über die Erfahrung aus
  • Du machst die Übungen mit mehreren
  • Haben alle eine vergleichbare Erfahrung gemacht


(9) Innere und äußere Erfahrung – Zen und Wissenschaft – Prof. Harald Walach (harald-walach.de)


Quellen
Bildquelle:
www.facebook.com/susannchenbrauchtkeineglobuli/photos/a.1154754404559256/3881209168580419/

Der Ausgangs-Sachverhalt: Kekulés Uroboros Halbtraum zum Benzolring
Kekulé schreibt in seiner Berliner Rede zum 25jährigen Jubiläum des Benzolrings 1890:
„Während meines Aufenthaltes in Gent in Belgien bewohnte ich elegante Junggesellenzimmer in der Hauptstrasse. Mein Arbeitszimmer aber lag nach einer engen Seitengasse und hatte während des Tages kein Licht. Für den Chemiker, der die Tagesstunden im Laboratorium verbringt, war dies kein Nachtheil. Da sass ich und schrieb an meinem Lehrbuch; aber es ging nicht recht; mein Geist war bei anderen Dingen. Ich drehte den Stuhl nach dem Kamin und versank in Halbschlaf. Wieder gaukelten die Atome vor meinen Augen. Kleinere Gruppen hielten sich diesmal bescheiden im Hintergrund. Mein geistiges Auge, durch wiederholte Gesichte ähnlicher Art geschärft, unterschied jetzt grössere Gebilde von mannigfacher Gestaltung. Lange Reihen, vielfach dichter zusammengefügt; Alles in Bewegung, schlangenartig sich windend und drehend. Und siehe, was war das? Eine der Schlangen erfasste den eigenen Schwanz und höhnisch wirbelte das Gebilde vor meinen Augen. Wie durch einen Blitzstrahl erwachte ich; auch diesmal verbrachte ich den Rest der Nacht um die Consequenzen der Hypothese auszuarbeiten.“ (Anschütz 1929, II, S. 942)