Zumindest wird es gern so genannt, einige nennen es auch Witchwalk. Es ist eine Praxis die man in sehr vielen spirituellen Traditionen findet, vom kontemplativen Gehen im Klostergang, bei dem oft auch der meditative Diskurs geübt wird, der dem rituellen Gehen, das man in östlichen Religionen findet ähnlich ist. Es ist eine Form der Bewegungsmeditation / Trance.

Achtsamkeit

Die erste Übung dient dazu Achtsamkeit und Körperbewusstsein zu schulen.
Bevor du den ersten Schritt machst, stell dich schulterbreit hin, die Knie leicht gebeugt und lasse dein Becken nach vorn rollen. Nehme dieses Gefühl in dir auf.
Atme langsam durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus.
Achte auf dein Körpergefühl. Wenn du den ersten Schritt machst, achte darauf wie der Boden sich anfühlt, wenn du ihn mit dem Fuß berührst. Wenn möglich gehe barfuß oder nutze Barfußschuhe. Vielleicht kannst du auch in der Beckengegend eine „Kraft“ fühlen die dich leicht nach vorn zieht. Das ist ein erwünschter Effekt und zeigt das man sich unverkrampft bewegt.
Achte darauf den Atemrhythmus (Boxbreathing) zu halten.

Defokussierung des Blickes

Versuche mit dem rechten Auge nach Rechts und mit dem linken Auge nach links zu schauen. Dadurch defokussiert sich das Sehen in der Mitte und stimuliert so das dritte Auge.
Es sollte sich ein Gefühl der Weite im Stirnberreich einstellen, in einigen Yogatraditionen nennt man das auch den Akasharaum.
Es ist normal, das man anfängt „flüchtige Schatten“ zu sehen, die man normal nur im Augenwinkel aufblitzen sieht. Mit etwas Übung lernt man auch das Flimmern des Chi / Orgon wahrzunehmen. Dieses kann sich zu Wirbeln und Spiralen verdichten ähnlich einigen Gemälden von Van Gogh.

Rezitationen

Mit etwas Übung kann man den Walk of Power durch Rezitationen von Mantren, Chanten oder Gebetsformeln erweitern.
Dadurch, dass Körper und Geist beschäftigt sind, öffnet man entsprechend den Geist. Ich selber bevorzuge eine Daoistische Gebetsformel:

Das Tao, von dem gesprochen werden kann
ist nicht das ewige Tao.
Der Name, der benannt werden kann
ist nicht der ewige Name.
Das Unnennbare ist das ewig Reale.
Die Namensgebung ist der Ursprung
aller besonderen Dinge.
Frei von Verlangen erkennst du das Mysterium.
Von Verlangen gefangen, siehst du nur die Manifestationen.
Doch Mysterium und Manifestationen
stammen aus derselben Quelle.
Diese Quelle wird Dunkelheit genannt.
Dunkelheit in der Dunkelheit.
Das Tor zu allem Verstehen.

Conclusio oder warum das Ganze

Der Walk of Power hat mehrere Wirkungen. Er ist wie jede Bewegung gut für den Körper.
Durch die Kombination von Wahrnehmungs- und Atemtraining befreit man sich von inneren Blockaden. Dadurch wird man sensitiver für Energiewahrnehmung. Das Üben des defokussierten Blickes trainiert die Hellsichtigkeit.
Das vorhin beschriebene ziehen kann hilfreich sein Kraftplätze zu finden.
Dieses sind nur ein ein paar Beispiele, weil eine umfassende Gesamtdarstellung den Rahmen sprengen würde.