„Ich denke eine neue Religion zu stiften.“ (Friedrich Schlegel)

„Religion ist normalerweise nichts anderes als eine Ergänzung oder sogar ein Ersatz für Bildung, und nichts ist religiös im engeren Sinne, was kein Produkt der Freiheit ist.“

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/1972149-friedrich-schlegel-religion-ist-normalerweise-nichts-anderes-als-eine/

„Während der Athenäum“-Periode charakterisiert der junge Friedrich Schlegel 1799 seine Auffassung der Religion folgendermaßen: Obgleich mir aber auch das, was man gewöhnlich Religion nennt, eins der wunderbarsten, größten Phänomene zu sein scheint, so kann ich dock im strengen Sinne nur das für Religion gelten lassen, wenn man göttlich denkt, und dichtet, und lebt, wenn man voll von Gott ist; wenn man nichts mehr um der Pflicht, sondern alles aus Liebe tut, bloß weil man es will, und wenn man es nur darum will, weil es Gott sagt, nämlich Gott in uns.“

„es sei Zeit für eine “neue Mythologie” postulierte der Philosoph, Schriftsteller und Altphilologe Friedrich Schlegel (1772-1829) in seiner 1800 erschienenen “Rede über die Mythologie”, die Teil des “Gespräch[s] über die Poesie” ist, eine Mythologie, die es verstünde, “eine alle Schichten der Gesellschaft verbindende geistige Kultur zu realisieren” (Stolzenberg, S. 73 ff.) und dabei die Poesie nicht nur als Mittel zum Zweck erkläre, sondern als höchste Instanz und Ausdrucksform des Realismus. “Die Mythologie ist ein solches Kunstwerk der Natur. In ihrem Gewebe ist das Höchste wirklich gebildet; alles ist Beziehung und Verwandlung, angebildet und umgebildet, und dieses Anbilden und Umbilden eben ihr eigentümliches Verfahren, ihr inneres Leben, ihre Methode” (Schlegel, Rede. S. 174). In der Mythologie also, fließt alles zusammen. Die Frühromantik suchte nach einer Mythologie, die den philosophischen Reflexionsstand der Gegenwart veranschaulichte. Das, was die Natur und den Menschen antreibt, sollte ästhetisch greifbar gemacht werden. Eine utopische, wenn auch verständliche Sinnsuche, bedenkt man, dass mit der Aufklärung und dem rasanten Aufstieg der Naturwissenschaften das “Alte”, in dem sich vor allem die Religion verankert fand, zunehmend an Bedeutung verlor. Die Mythologie als Brücke also sollte es sein, als moderne Memoria und als Wegbereiterin des “Neuen”.“
Schlegel in der Rede über Mythologie


Die Geschichte der Merlinsschmiede oder Merlinsforge hat ihre Wurzeln in der Frühromantik und Schlegels Bergpartei. Die Jenaschen Salons, einer Dorothea Veit geb. Mendelson waren ein zu ihrer Zeit ein Zentrum der Kultur und des intellektuellen Austausches.

Im Austausch mit Goethe dessen Rosenkreuzerfahrungen -Harzreise Walpurgisfeier auf dem Brocken-, der Religionskritik der ausgehenden Aufklärung und den sich daraus bildenden Ideen der Bergpartei, den späteren Hainkreisen haben sich einmal das Bild der Hexe (s. auch Goethe Faust ) und eine idealistische Religionsphilosophie als Gegenbild zur Kirche gebildet. Zu der Zeit wurde auch von den Gebrüdern Grimm die Theorie aufgebracht, das in Märchen das magische Wissen unserer Vorfahren überliefert wurde. Widerlegt wurde allerdings die von den Grimms stammende Idee, das Hexenzirkel im Untergrund bis in die Neuzeit überlebt haben.

Die Jüdischen Salons waren Zentren der geistigen Freiheit und des elitären Austausches und eine Quelle für innovative gesellschaftliche, religiöse und künstlerische Ideen. Die Triebkraft der Romantiker war der Geist der Magie, die in dem Roman Lucinde von Dorothea Schlegel geb. Mendelsohn als Poesie bezeichnet wurde. Es war ein Ziel der Frühromantiker das Leben mit dieser Poesie zu füllen. In der Transzendentalphilosophie hat dann Friederich Schlegel die Alte Religion als Verehrung der Natur über das Weibliche definiert. Daraus bildete sich dann in der Bergpartei, den Jenarschen Heidenkreisen der Vecci/okult ( veccio = alt aber auch verborgen ). In den weiteren Jahren hat dann die Alte Religion die Emanzipationsbewegung befeuert und sie auch über das Netzwerk der Salons verbreitet. In der Kunst hat sie in England bei den Präraffaeliten ebenso ihre Spuren hinterlassen.
Ein weiterer Einfluss, den die Alte Religion in Deutschland hatte, war die Lebensreformbewegung. Ihr wohl bekanntester Protagonist war Hermann Hesse. Seine Romane Demian, Das Glasperlenspiel, Siddhartha und Steppenwolf seien da allen an das Herz gelegt.

Die Bewegung hat auch im Okkultismus / Metaphysik ihre Spuren hinterlassen. So spricht Franz Bardon von hermetischen Meistern die ihre Schlüssel aus Märchen beziehen. Ebenso erwähnt wurden sie von MacGregor Mathers (eigentlich Liddell Mathers, ein Rosenkreuzer, der von der „Keltischen Bewegung“ inspiriert war und sich später nur noch MacGregor nannte). Einerseits sprach er von Zirkeln, die dem Gral verpflichtet waren, und das viele der Grundlagen des Golden Dawns von Magiern aus Deutschland kamen.
In diesem Sinne könnte sich die Tradition der Merlinsforge / Merlinsschmiede auch als invisible College bezeichnen.
In den 50er Jahren des 20 Jahrhunderts haben sich dann die Beziehungen nach England erneuert. Es kam zu Treffen mit der Witchcraft research Group von Doreen Valiente, dem New Forest Coven und Gerald B. Gardner, inklusive entsprechender Initiationen.
Viele dieser Informationen stammen aus langen Abenden und Wochenenden mit „Merlin“ G. Baumann. Ich habe seine Erzählungen mit denen von Fred Lamont verglichen und bei Fred etliche der Erzählungen hinterfragt und bestätigt bekommen.