Howto Schattenarbeit
Schattenarbeit ist ein notwendiger Schritt um eins zu werden mit dem Universum und damit die Befreiung von gesellschaftlichen Verstrickungen und Mustern
Eins vorweg:
Das Konzept des Schattens und der Schattenarbeit kommt aus der Psychologie.
Diese Seite kann und soll keine Psychiater und/oder psychotherapeutischen Maßnahmen ersetzen.
Wer sich psychisch belastet fühlt, an Depressionen leidet oder zu psychischen Erkrankungen etc. neigt, sucht sich bitte professionelle Unterstützung!
Bitte probiert dann nicht alleine rum.
Wer Traumata in seiner Vergangenheit kennt oder diese während Übungen eventuell entdeckt, sucht sich bitte professionelle Hilfe.
Die Ausführungen an dieser Stelle sollen einzig und allein Hilfestellungen und Anregungen zum spirituellen Wachstum leisten.
Wir sind keine professionellen Psychologen und wollen diese auch nicht ersetzen.
Jeder, der diesen Ausführungen folgt, tut dies auf eigene Gefahr und auf Basis geistiger und psychischer Gesundheit heraus.
Was ist ein Schatten?
Schattenarbeit nach C.G. Jung ist die psychologische und spirituelle Arbeit mit verdrängten und unterdrückten Charakterzügen, Eigenschaften, Emotionen und Erlebnissen.
Alles was man an sich selbst nicht mag, erträgt oder einem Angst macht, füttert den sogenannten Schatten.
(Wer mag, kann dazu auch den Erdsee-Zyklus von Le Guin lesen, der in Teilen selbstständig gemachten Schatten thematisiert.)
Warum Schatten?
Das ist primär ein normaler Abwehrreflex der eigenen Psyche, um die überlebenswichtige Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten.
Man hatte ein schlimmes Erlebnis, fühlte sich dabei hilflos oder wütend, so wird meistens dieses Erlebnis weggeschoben und unbedeutendender gemacht.
Klappt dieses Wegschieben für das jeweilige Erlebnis nicht, so versucht die Psyche zumindest die damit verknüpfte Emotionen abzukapseln, wegzuschieben oder zu leugnen, ganz oder teilweise, damit sie die Funktionsfähigkeit möglichst nicht beeinträchtigt und damit die Überlebensfähigkeit sichert.
Angst ist sinnvoll für das Überleben, Angst, die einen erstarren lässt, erhöht die Chancen von der Gefahr zb dem Säbelzahntiger gefressen zu werden.
Im Alltag klappt dieses meistens relativ gut, bis das Kartenhaus durch irgendwelche Trigger genannte Auslöser zum Einsturz gebracht wird.
Auch schützt sich dadurch die Psyche sozusagen vor sich selbst. Das Überleben wird gesichert, wenn man seinen schlechten Eigenschaften wie Jähzorn oder Agression nicht in vollem Umfang „in die Augen blicken“ muss und der Auslöser dafür wird von einem weggeschoben und übertragen.
Konsequenzen des Schatten
Auch das klappt manchmal mehr manchmal weniger gut, je nach Größe und Intensität des Schattens.
Vielleicht scheitert man durch das Verhalten im Alltag dennoch, verliert Jobs, Beziehungen, Freundschaften.
Solange man die Schatten stetig wegschiebt, vergrößert sich das Problem, wie ein Teufelskreislauf.
Dennoch funktioniert das System im Alltag relativ gut, weil man nur selten gezwungen wird, sich seinen Schatten zu stellen.
Warum Schattenarbeit?
Beschreitet man aber einen spirituellen Weg oder einen Initiationspfad, werden früher oder später diese Schatten auf einen zurückgeworfen.
Eine Initiation spült die Schatten, so sie wirksam durchgeführt wird, unmittelbar nach oben und in das Bewusstsein.
Dies ist Teil der Initiationskrise, auch dunkle Nacht der Seele genannt.
Denn der Schatten verhindert immanent das spirituelle Wachstum. Wer sich nicht selbst erkennt, sich wirklich unverhüllt und unverfälscht in die Augen blicken kann, kann nicht effektiv an seinen Fähigkeiten arbeiten.
Man kann nicht sein volles Potential erfassen, wenn man sich nicht kennt.
Ein plötzliches Aufdecken des Schattens kann zu einer schweren Lebenskrise bis hin zur völligen Selbstaufgabe führen.
Deswegen ist es sinnvoll, sich möglichst frühzeitig mit dem eigenen Schatten zu befassen.
Und wie?
Man kann damit beginnen, dass man sich hinsetzt und über das eigene Verhalten reflektiert.
Tagebuch führen, kann hier hilfreich sein.
Vor allem, wenn man hier seine Emotionen aufschreibt.
Hat mich irgendwas oder jemand an diesem Tag besonders frustriert?
Hat mich etwas geängstigt oder verunsichert?
Man kann sich hier auch Feedback von vertrauensvollen Dritten holen.
War mein Verhalten oder meine Emotionen an einem Punkt überschießend oder „unverhältnismäßig“?
Dann kann man in sich gehen und schauen, warum berührt mich gerade diese Situation, dieser Mensch, diese Umgebung so sehr.
Dabei stellt man, gerne in Tabellenform eine Art Bestandsaufnahme auf.
„Positive“ Dinge: Was mag ich besonders an mir? Was mögen andere besonders an mir?
Was lässt mich gut fühlen? Was macht mich glücklich?
„Neutrale“ Dinge: Züge oder Verhalten, das einfach da sein und in keine spezielle Wertung fallen.
„Negative“ Dinge: Was magst Du nicht an Dir?
Gibt es Dinge an Dir, die Du selber lieber nicht wüsstest? Dinge, die andere nicht wissen dürfen? Was mögen andere nicht an Dir?
Was macht Dich unglücklich oder sorgt dafür, dass Du Dich nicht gut fühlst?
Vielleicht wirst Du merken, dass die Einordnung in Kategorien gar nicht so einfach ist.
Gut, ein Fortschritt!
Jeder ist komplex.
Vielleicht sind es gerade die Dinge, die Du an Dir besonders magst, die andere nicht mögen.
Oder Dinge, die Du so gar nicht magst, die Andere besonders an Dir mögen?
Dann kannst du versuchen zu reflektieren, woher der Unterschied kommt.
Warum bewertest Du etwas ungünstig, was andere an Dir sehr liebenswert finden?
Vielleicht ermöglicht Dir diese Reflektion Seiten an Dir durch ein anderes Licht zu sehen und anzunehmen!
Wenn andere jedoch, Eigenschaften oder was auch immer stets ablehnen, die Du an Dir magst, könnte es sein, dass Du einfach in einer ungünstigen Umgebung für Dich bist.
Gratuliere! Du bist gerade mitten in der Schattenarbeit.
Der nächste Schritt ist zu schauen, ob dir ein Verhalten eher hilft oder dich eher hindert.
Das darf in jeder der Kategorien sein.
Du bist hilfsbereit? Toll?
Deine Hilfsbereitschaft wird überstrapaziert?
Wie fühlst Du Dich damit? Wenn es für Dich ok ist, dann ist alles gut. Löst es Frustration oder Traurigkeit aus? Versuche Dein Verhalten zu ändern und Grenzen zu stecken.
Du wirst oft wütend? Man kann Wut produktiv nutzen. Hier gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Nein es muss nicht immer Kissen hauen sein.
Wie fühlst Du Dich mit der Wut?
Ist sie rein destruktiv oder nutzt sie Dir?
Gleichzeitig kannst Du schauen, ob Du herausfindet, warum Du etwas tust.
So arbeitet man sich von Punkt zu Punkt.
Stört Dich ein Punkt besonders, dann schaue, dass Du ihn für Dich unwandelst und zu etwas nützlichem machst.
Spirituell kannst Du zusätzlich schauen,
welche deiner Emotionen und Charakterzüge welchem Element zugeordnet sind.
Beispiele aufführen
Ist eins der Elemente überrepräsentiert?
Ziel sollte auf lange Sicht ein harmonisches/ausgeglichenes Profil sein.
Probiere vielleicht mal etwas neues aus? Entdecke neue Seiten an Dir.
Bedenke:
Schattenarbeit ist eine Lebensaufgabe.
Keiner erwartet, dass Du jemals „fertig“ bist.
Das Leben bietet ständig neue Herausforderungen und Blickwinkel.
Wir verändern uns mit jedem Atemzug.
Weltbilder-Würfeln
Manchmal, wenn man meint nicht weiter zu kommen, oder einfach um geistig flexibel zu bleiben, kann es helfen, den Blickwinkel zu ändern.
Jeder hat etwas, dass sich Realitätstunnel nennt.
Das Gehirn filtert üblicherweise die Informationen, die es bekommt, weil die schiere Menge zuviel zur Verarbeitung wäre.
Im Ergebnis erhält man Realitätstunnel.
Du interessierst Dich für ein rotes Auto und auf einmal siehst Du vermehrt rote Autos?
Ihr/Du versuchst schwanger zu werden und auf einmal siehst Du überall Schwangere oder Mütter?
Genau das sind Realitätstunnel.
Wenn man sie kennt, kann man sie zum eigenen Vorteil nutzen.
Zurück zum Weltbilder-Würfeln.
Suche Dir ein anderes Weltbild aus:
Du bist ein Freigeist? Versuche es mal mit konservativ oder vice versa.
Natürlich nicht für den Rest deines Lebens,
setz Dir einen Zeitraum von einigen Wochen und probiere es einfach aus, die andere Logik auf dein Denken zu übertragen.
Wie ein „was wäre wenn“-Spiel.
Betrachte Dir deine Schattenarbeit aus dem neuen Blickwinkel.
Wechsle zurück zu deiner alten Denkweise oder übernehme Teile der neuen Denkweise, wenn Du sie für Dich nützlicher findest.
Schau nochmal über die Schattenarbeit drüber.
Gab es Veränderungen?
Wer will, kann Weltbilder als regelmäßige Übung würfeln.
Andere Tipps:
Versuche Gewohnheiten zu erkennen.
Sobald Du eine Gewohnheit erkannt hast, lege sie für eine Weile ab.
Danach kannst Du reevaluieren, ob Du die Gewohnheit wieder übernehmen möchtest.
Welche Verhalten findest du bei anderen besonders störend ?
Welches Verhalten bei anderen macht dich Aggressiv ?
Das sind starke Pointer auf Reaktionen deines Schattens.