Autosuggestionen und Affirmationen sind absolute Grundlagen in der Magie, oder um es mal mit Crowley zu sagen “ Yoga ist auch nur eine Form der Autosuggestion, die sich darauf richtet das Heilige zu erreichen“.

„Die Fähigkeit zu Meditation benötigt die Fähigkeit zur Suggestion – wer diese nicht hat kann nicht magisch arbeiten“ von einem sibirischen Schamanen

Suggestionstechniken sind zudem einer der wichtigsten Schlüssel zu der inneren Alchemie, der Selbsttransformation etwas was man unter verschiedenen Namen in eigentlich jeder magischen Tradition zu finden ist. Castaneda hat es als Geist des Kriegers bezeichnet, bei Bardon ist es der Ausgleich des vierpoligen Magneten, im Dao das eins werden mit dem Dao, in den westlichen Wegen wird es auch als geistige Reinheit bezeichnet.

Formulieren von Affirmationen

Auf Facebook bin ich vor kurzem auf das Beispiel gestoßen, wie man eine Suggestion / Affirmation auf keinem Fall machen sollte, es sei denn, man hat das Bedürfnis, sein eigenes Leben so richtig zu zerrütten.

Das “ Nur ich habe das Recht mein Leben zur Sau zu machen“ ist eine Einladung an das Unterbewusste und das gesamte Universum genau das zu tun. Es ist wie die Wünsche an eine Fee / Djinn in Märchen. Sie halten sich wörtlich an den Wunsch was oft genug dem Wünschenden in das Unglück stürzt, daher ist es wichtig zu wissen wie man Suggestionen aufbaut.

  1. Positive Zielvorgaben
  2. Realistische Zielvorgaben
  3. KEINE Negativformulierungen
  4. Anpassen der Lebensrealität
  5. Erfolgskontrolle

Um zu wissen, warum Suggestionen wirken, muss man sich darüber im Klaren sein, dass das Unterbewusste 80% unserer mentalen Arbeit erledigt. In dem Fall kann man es mit dem Wind vergleichen, der ein Segelschiff antreibt. Ich kann zwar gegen den Wind des Unterbewussten fahren, muss mir aber darüber im Klaren sein, dass ich Kreuzen muss und einen viel weiteren Weg zurücklegen muss und länger brauche, um dann ein Ziel zu erreichen.
Wenn ich allerdings den richtigen Weg und Winkel zum Wind wähle, kann es zwar sein dass ich einen längeren Weg zurücklege und trotzdem das Ziel eher erreiche.

Positive Zielvorgaben

Ganz einfach gesagt, streicht das Unterbewusste negatives aus Affirmationen, was bedeutet dass „Ich rege mich nicht auf“ vom Unterbewussten als „Ich rege mich auf“ interpretiert wird. Sinnvoller wäre da „Mir ist es erlaubt mein Leben heiter und gelassen zu erleben“.

Realistische Zielvorgaben

Jemand ohne Beine wird niemals rennen können, gleiches gilt auch im übertragenden Sinne für alle Suggestionstechniken. Man sollte seine Ziele so wählen, dass sie erreichbar sind. Wenn man dann ein Ziel erreicht, hat kann man von diesem Punkt ein neues Ziel wählen. In vielen okkulten und mystischen Traditionen wird das auch als Aufbau eines Fundamentes gesehen. Je besser und stabiler dieses Fundament ist, desto mehr kann man erreichen.
Man muss sich allerdings vor toxischer Positivität schützen, darunter fallen ALLE Licht und Liebe Esoteriker, die meiner Erfahrung nach oft die toxischsten Menschen die mir begegnet sind ebenso wie die „alles ist Positiv“ Mentaltrainer.

Keine Negativformulierungen

Ich hätte vielleicht schreiben sollen nur positive Formulierungen. Das hat mehrere Gründe, einmal wie vorhin schon geschrieben, dass negative Formulierungen im Normalfall vom Unterbewussten immer umgedreht werden. Das andere ist das man sich durch positive Formulierungen mit dem Strom bewegt. Man selbst reagiert ja auch besser auf positiven Zuspruch.

Anpassen der Lebensrealität

Ein einfaches Beispiel, wenn ich schlank und fit werden möchte, ist es sinnvoll Sport zu betreiben und die Ernährung umzustellen, das Ganze kann man dann durch entsprechende Affirmationen unterstützen. Formeln hierzu wären:
Ich kann merken, dass ich mit jedem Training fitter und agiler werde
„Mein Körper wird straffer und muskulöser
Ich darf mich fit und zufrieden fühlen
Ich darf fit schlank und attraktiv sein“
Im Bereich Schattenarbeit ist das Ganze auch unter dem Punkt Opfern nochmal vertieft. In der Magie gibt es keine Gabe ohne Gegengabe, wobei die Gegengabe meist ein gewisser Anpassungsprozess ist.

Erfolgskontrolle

Es ist wichtig, dass wenn man mit Suggestionen und Affirmationen arbeitet, sich darüber klar zu werden, was man erreichen will und was davon die Zielkriterien sind. Diese Kriterien sollte man in einem Tagebuch festhalten, um nicht einer Selbsttäuschung zu unterliegen.
Erreichte Ziele verstärken dann das Vertrauen des Unterbewussten in Suggestionstechniken, was wiederum das Fundament verbessert.

In manchen Fällen funktioniert auch der umgekehrte Weg, die sogenannten Truismen. Durch Truismen (nach Milton Ericson ) wird es dem Unterbewussten erleichtert Suggestionen anzunehmen, etwas das gerade in Tranceeinleitungen effektiv ist.
Beispiel: „Du kannst merken, wie du dich entspannst und dein Atem ruhiger und tiefer wird. Wenn du magst, kann dich dieser ruhige und tiefe Atem noch weiter in die Entspannung führen.