Woher kommt der spitze Hexenhut?
(und auch woher kommt das europäische Hexentum).
Hexen und auch Magier werden häufig mit einem spitzen Hut dargestellt, zu dessen Ursprüngen man viele Theorien hört.
So soll dieser auf die bierbrauenden Frauen, die ähnliche Hüte als Vorläufer des Schutzhelms trugen zurückgehen und ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der Übernahme des Biergeschäfts durch Männer und Hexenverfolgung der Neuzeit wird gezogen.
Eine andere Theorie ist, dass der Hut den sogenannten „Cone of Power“ eine Praktik im Ritual abbildet.
Wieder andere sagen der Spitzhut geht auf Priesterkopfbedeckung zurück.
Tatsächlich sind die Ursprünge weit weniger und doch mehr bekannt als man realisiert.
Ein Teil des magisch hermetischen Wissens kam mit den Kreuzzügen aus dem Morgenland nach Europa zeitgleich mit dem Hennin, dem Spitzhut, der sich stark in der höfischen Mode der Zeit und dann auch im Volk verbreitete.
Jeder kennt das Bild des Burgfräuleins mit spitzem Hut und Schleier.
Hexen und Magier waren lange Berater und Vertraute der Könige, Kaiser, Fürsten, Stammesführer.
Magie und Feen (Feen waren lange synonym die ursprünglichen Hexen also magisch ausgebildete Frauen) haben in Kontinentaleuropa in weiten Teilen höfische Ursprünge vor allem in der Minne.
So macht es Sinn, dass der typische Kopfschmuck der Zeit, später zum Hexenhut wurde.
Das magische Wissen hielt sich lange im höfischen Kontext, drang aber durch Imitation der höfischen Kultur auch in das Volk vor.
Wurde später durch die Salonkultur am Leben erhalten und in Europa durch die deutschen Romantiker wieder zu einer Blütephase gebracht.
In Überwindung des Stigma der Hexenverfolgung, die Unschuldige, aber keine echten Hexen verfolgte, auch keinen Hexenkult, verknüpfte Goethe erstmals Hexentum mit Göttinenkult (Faust 2 Mütterszene) und Schlegel beschrieb das Bild der 3-fachen Göttin (in einer Göttin!) in Lucinde.
Novalis zementierte mit der blauen Blume ein neues Streben nach Mystik und Erleuchtung in einer Zeit, die in Vernunft das einzige Ideal sah.
Die Grimms schrieben mit den Märchen auch die alten magischen Schlüssel nieder, die sich zT seit der Steinzeit in der mündlichen Tradition erhalten haben.
Dem Interessierten dürfte bekannt sein, dass sich Szenen des derzeit ältesten Märchens der Menschheit der „kosmischen Jagd“ bereits in der Chauvet-Höhle wiederfinden.
Es gibt trotz mannigfaltiger Literatur über das Hexentum sehr viele nicht belegbare Irrtümer, die sich dennoch hartnäckig halten, weil sie so schön ins Weltbild des Erzählers passen, wie das der bereits erwähnten Hexenverfolgung, nochmals es wurden KEINE echten Hexen verfolgt, sondern magisch unausgebildete Unschuldige.
Es wird Zeit damit aufzuräumen und die tatsächliche spannende Geschichte des Hexentums und Feenwesens durch die Jahrtausende aufzuzeigen.